Wir waren ja Frühmorgens (lt. lokaler Zeit) in Taipeh angekommen und hatten in unserem Tageszimmer des Novotels den ganzen Tag geschlafen. Daher waren wir Abends putzmunter und ließen uns vom Shuttelbus in 10 Minuten vom Hotel zum Terminal 2 des Flughafens bringen.
Da das große Gepäck gleich nach Brisbane durchgecheckt wurde, hatten wir nur unsere Rücksäcke und mussten uns nicht beim Check-In anstellen. Wir hatten nur den Security-Check und die Passkontrolle zu überwinden. Beides taten wir in Windeseile. Nirgends waren viele Leute und die Checker und Kontrollore waren freundlich und schnell.
Gegen 20:45 saßen wir schon in der Lounge. Die Auswahl war gut und reichlich und ein paar Speisen wurden sogar frisch gekocht. Da wir das Essen während des ganzen Tages verschlafen hatten, bedienten wir uns in der Lounge kräftig. Nur die Nachspeisen waren nicht so wie wir uns das gerne gewünscht hätten. Es gab nämlich gar keine Auswahl. Nur ein Schokokuchen wurde angeboten. Der schmeckte zwar nicht schlecht, aber nicht nach Schoko, sondern nach Kaffee.
Gegen 22:30 machten wir uns Richtung Gate D8 auf. Dorthin führt ein endlos langer Gang. Dabei konnten wir uns den Flughafen, der sehr schön gestaltet ist, etwas näher ansehen. Alle ist schon ein wenig in weihnachtliches Deko getaucht.
Besonders gut hat uns die Gestaltung der Sitzbereiche gefallen. Jeder dieser Bereiche ist anders gestaltet und widmet sich einem anderen Thema. So zum Beispiel der Kunst, der Phantasie und natürlich den Kindern.
Mit etwas Verspätung begann das Boarding, aber wir waren wieder an vorderster Stelle. Wieder hatten wir genügend Zeit uns in Ruhe die Schuhe umzuziehen und das Gepäck zu verstauen. Diesmal lagen nicht elf sondern 'nur' acht Flugstunden vor uns. Wieder gab es zwei Mal warmes Essen und zwischendurch Knabbereien und Getränke.
Immer wenn an Bord von Nacht- auf Tagbeleuchtung oder umgekehrt gewechselt wurde, gab es in der Übergangsphase bunte Lichtspiele mit der Kabinenbeleuchtung.
Obwohl wir mit einer halben Stunde Verspätung abgeflogen sind, landeten wir eine Viertelstunde früher als geplant. Brisbane empfing uns mit strahlend blauen Himmel bei 36 Grad und vorweihnachtlicher Stimmung.
Nachdem wir die Maschine verlassen hatten, stand uns ein zweiteiliger Hindernislauf bevor. Teil 1 bestand aus Gepäckabholung, Passkontrolle und Biokontrolle. Die Gepäckabholung war ein Kinderspiel, kaum waren wir am Gepäcksband, kamen auch schon unsere beiden Packtaschen. Die Passkontrolle ging ebenfalls unaufgeregt und schnell vonstatten. Für die Biokontrolle, es dürfen keine Lebensmitteln, Saaten u.ä, eingeführt werden, mussten wir im Flugzeug eine Karte ausfüllen. Im Flughafen selbst mussten wir bei einem Terminal nochmals fast die gleichen Fragen wie auf der Karte beantworten und bekamen einen weiteren Zettel ausgedruckt. Beide Karten wurden um die Ecke geprüft und wir in eine Schlange gestellt. Dort wurden die beiden Karten geprüft und wir wurden in eine weitere Schlange gesteckt. Dort warteten einige menschliche Beamter und ein tierischer. Da wir innerhalb des letzten Monats in Afrika waren, wurden wir abgeschnüffelt. Zum Glück von dem tierischen Beamten. Zwei Mal kam der Hund zu uns, fand aber nichts. Dann waren wir endlich fertig. Obwohl dies eine umständliche Prozedur war, dauerte dieser Teil 1 nicht einmal eine halbe Stunde.
Nun betraten wir die Ankunftshalle und begaben uns zum zweiten und letzten Teil des Flughafenhindernisparcours. Bankomat, SIM-Karte und Mietauto hießen die einzelnen Hürden. Gleich vis-a-vis des Ausganges gab es einen Bankomat. Karte rein, Geld raus. So einfach und schnell ging es. Und das zwei Mal. Zwei Kojen weiter war ein Stand von 'Yes-Optus', einem Mobiltelefonprovider. Wir erklärten kurz, dass wir telefonieren, surfen und die SIM auch als Router verwenden wollen. Er nickte kurz und verpasste uns ein Paket mit 60GB zum surfen, unbegrenzte SMS und 400 Telfonfreiminuten. Und das Ganz kostet 15€ im Monat. Hatte wir beim Bankomat fünf Minuten gebraucht, so benötigten wir jetzt zehn Minuten. Schräg gegenüber leuchteten uns schon die Schilder von 'Europcar' entgegen. Da der Schalter gerade frei war, sausten wir hinüber und fanden einen freundlichen Mitarbeiter der uns flott bediente, auch wenn er eine Menge auf seinem PC herumzutippen hatte. Aber nach einer Viertelstunden hatte er es geschafft und übergab uns die Schlüssel. Wir versuchten ein größeres Auto als bestellt und bezahlt zu erschleimen. Er lächelte nur und sagte, dass er so etwas schon geahnt hätte und übergab uns einen größeren SUV der frisch vom Händler kam und ganze 19 in Worten neunzehn Kilometer drauf hatte.
Wir hatten also beide Teile des Hindernislaufes in optimaler Zeit geschafft und waren schon auf unser Auto neugierig. Blitzweiß stand er in der Sonne und man sah im sein jugendliches Alter an. Jedoch hatte ihm schon jemand eine kleine Delle an der Fahrertür verpasst. Das Fahrzeug ist ein GWM Haval Jolion. GWM steht für 'Great Wall Motor', also ein chinesisches Produkt. Haval ist eine Modellreihe und Jolion heißt eben ein bestimmtes Modell, was auf englisch 'first love' bedeutet. Wir befüllten das Auto mit unserem Gepäck und schon starteten wir in eine uns unbekannte Welt.